Vollmaringer Musikverein wieder in ruhigem Fahrwasser

Querelen der vergangenen Generalversammlung vergessen / Ausblick auf das Jubiläumsjahr / Musical geplant

Nagold-Vollmaringen. Die Querelen in Sachen Jugendarbeit, die es im Vollmaringer Musikverein bei der Hauptversammlung vor einem Jahr gegeben hat, haben sich im Lauf des Vereinsjahrs schnell gelegt. Nun sieht der Vorsitzende Dieter Wirth den Verein „gut gewappnet“ für das 100-jährige Vereinsjubiläum.

Bei der Hauptversammlung in der Linde ging es in diesem Jahr ruhiger  zu als im vergangenen Jahr. Für Dieter Wirth „geradezu wohltuend“. Der anfangs umstrittene Weg, den der Verein in seiner Jugendarbeit  eingeschlagen hatte, hat sich als richtig erwiesen.  Vor einem Jahr wurde die Jugendkapelle aufgelöst, die Jugendlichen wurden zu einem Großteil ins aktive Orchester übernommen. Entgegen der Bedenken einiger Eltern und der Jugendlichen selbst, hat ihre Integration „reibungslos geklappt“, so Dieter Wirth.

Ein wichtiger Schritt für die Vollmaringer Musikanten, die laut Wirth Schwierigkeiten haben,  Spieler dauerhaft über die Altersgrenze von 20 Jahren zu binden. Nichtsdestotrotz hat sich der Vollmaringer Musikverein mit 118 Aktiven im vergangenen Jahr zum größten Verein des gesamten Blasmuskkreisverbandes gemausert. Gut zwei Drittel der Musiker sind 26 Jahre alt und jünger.

In der Jugendabteilung wurde bei der Generalversammlung ein  Personalwechsel nötig: Jugendleiter Markus Belz legte nach drei Jahren sein Amt aus beruflichen und persönlichen Gründen nieder. Außerhalb des eigentlichen Wahlturnus musste ein Ersatz gefunden werden. Die von der Jugendvollversammlung vorgeschlagene Kandidatin Nicole Müssigmann wurde von der Generalversammlung einstimmig gewählt. Eine „erfolgsversprechende“ Lösung, findet Dirigent Paul Miller, der an der Entwicklung der Jugendabteilung des Vereins beteiligt war. Dieter Wirth dankte dem scheidenden Jugendleiter Markus Belz für sein Engagement. Etwa bei der zeitintensiven Organisation des Kindermusicals Wakatanka 2008 seinen „nicht nur Stunden, sondern Tage und Wochen draufgegangen“, so Wirth.

Beim Vortrag der Vereinschronik konnten sich die Musiker und Zuhörer in der vollbesetzten Linde die Auftritte und Veranstaltungen des vergangenen Vereinsjahrs in Erinnerung rufen. Ein Publikumserfolg war das volkstümliche Sommerkonzert auf dem Dorfplatz.
Beim Ausblick auf das neue Vereinsjahr konnte Paul Miller wieder auf ein besonderes Projekt vorausschauen: Am Ostermontag veranstaltet der Musikverein zusammen mit dem Vollmaringer Gesangverein ein Kirchenkonzert. Auch Dieter Wirth betont in seinem Bericht, dass es weder organisatorisch noch musikalisch in nächster Zeit langweilig werde. Denn die Planungen für das 100-jährige Vereinsjubiläum im Jahr 2011 laufen an. Ein Kreismusikfest muss mit Programm gefüllt werden, außerdem nimmt der Musikverein für dieses besondere Vereinsjahr wieder ein Musicalprojekt in Angriff.

Der Kassier Daniel Nesch berichtete von einem Fehlbetrag in der Kasse. Grund war die Anschaffung vieler neuer Instrumente. Die Vereinsrücklagen mussten angegriffen werden. Kein Grund zur Sorge, findet Dieter Wirth. „Mit einer soliden Finanzwirtschaft sollte man das wieder ausgleichen können.“ Er fordert kreative Ideen von seinen Musikern, was neue Geldquellen für den Verein sein könnten.
Eine Säule der Vereinsfinanzierung sind die Beiträge passiver Mitglieder. Diese Art der Mitgliedschaft wurde 1970 eingeführt. Seitdem sind 39 Vollmaringer dem Verein treu geblieben und wurden nun für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.



Der Vorsitzende des Musikvereins, Dieter Wirth (rechts), konnte zahlreiche passive Mitglieder für die finanzielle Unterstützung des Vereins in bis zu 40 Jahren auszeichnen.

 


Dieter Wirth gratuliert der neuen Jugendleiterin Nicole Müssigmann zur einstimmigen Wahl.

 


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